Die Kita Arche Noah der Philippus-Kirchengemeinde hat bereits zum dritten Mal das Gütesiegel erhalten. Das gesamte Team der Kita war mit Pfarrer Simon Wiegand, dem Kita-Beauftragten Uwe Gutermuth und Michael Müller-Möscheid, Leiter der Geschäftsstelle der Dekanatsträgerschaft, zur Verleihung nach Wiesbaden gefahren. Zehn evangelische Kindertagesstätten aus Hessen erhielten hier das Evangelische Gütesiegel.
Die Kita Arche Noah der Philippus-Kirchengemeinde ist am 4. November in Wiesbaden mit dem BETA-Gütesiegel ausgezeichnet worden. Für die Kranichsteiner Kita ist es bereits die dritte Auszeichnung. Zum ersten Mal erhielt die Einrichtung 2012 das Gütesiegel. 2017 wurde der Kita im Rahmen der Rezertifizierung zum zweiten Mal und in diesem Jahr nun zum dritten Mal die Auszeichnung des Gütesiegels verliehen.
"Dass die Mitarbeitenden in unseren Kitas eine hohe Qualität liefern und immer die Interessen der Kinder und ihrer Familien im Blick haben, wissen wir", sagt Michael Müller-Möscheid. Der Leiter der Geschäftsstelle Kindertagesstätten des Dekanats hat das Kita-Team der Arche Noah zur Ehrung nach Wiesbaden begleitet. "Das Besondere am Gütesiegel ist, dass diese Qualität auch dokumentiert und in der Teamkultur verinnerlicht wird. Mit Blick auf die großen Herausforderungen im System Kindertagesstätten können Teams, die das ‚on top‘ schaffen, besonders stolz auf sich sein.“
Die stellvertretende Kirchenpräsidentin Ulrike Scherf übereichte die Gütesiegel in der Wiesbadener Lutherkirche vor 250 Gästen. Scherf betonte, dass die Kitas damit ein klares Zeichen setzen, dass es in Evangelischen Kitas eine besondere Qualität gäbe.
Das Gütesiegel der Bundesvereinigung Evangelischer Tageseinrichtungen für Kinder e.V. (BETA) wird als Qualitätssiegel nur an Einrichtungen vergeben, die erfolgreich ein Qualitätsentwicklungssystem in ihrem Haus etabliert haben. Die Einrichtungen müssen dabei mindestens seit vier Jahren Qualitätsentwicklung und -sicherung als Instrument zur kontinuierlichen Reflexion und Weiterentwicklung ihrer pädagogischen Arbeit genutzt haben, bevor sie sich bewerben können. Dabei sind das evangelische Profil und die Fachlichkeit der Einrichtungen besonders im Blick. Die Auszeichnung gilt fünf Jahre und muss dann erneut geprüft werden.
Trotz der Pandemie und den damit verbundenen zusätzlichen Herausforderungen hätten sich Träger, Leitungen, Mitarbeitende und Eltern der ausgezeichneten Kitas in diesem Jahr der Begutachtung durch eine externe Gutachterin unterzogen. Unter den ausgezeichneten sind Einrichtungen, die nun bereits schon zum dritten Mal das Gütesiegel erhalten.
Mit dem BETA-Gütesiegel erhalten die evangelischen Träger und Einrichtungen ein bundesweit einheitliches Zeichen mit dem ihr Qualitätsprofil sichtbar und anerkannt wird. Das Verfahren soll Lernprozesse in Gang setzen und die Einrichtungen ermutigen, die Arbeit wertzuschätzen und eigene Entwicklungspotentiale zu entdecken. Klare Strukturen und durchschaubare Abläufe sollen am Ende Kindern, Eltern und den Mitarbeitenden der Einrichtungen Verbindlichkeit und Sicherheit geben.
Derzeit gibt es insgesamt 596 Kindertagesstätten in der EKHN mit knapp 46.051 Plätzen und rund 6.600 Mitarbeitenden (Fachkräfte, Hauswirtschaft und Reinigung). Im kommenden Jahr investiert die EKHN fast 50 Millionen Euro in die Arbeit der Kindertagesstätten. Das bedeutet, dass ein evangelischer Kindergartenplatz mit über 1.200 Euro im Jahr aus Kirchenmitteln bezuschusst wird.
Mehr Informationen zum Gütesiegel und zu den einzelnen Kitas im Internet:
kita.zentrumbildung-ekhn.de/arbeitsfelder/qualitaetsentwicklung/evangelisches-guetesiegel/
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Bericht von Susann Reißland, gemeinsam mit Iris Namendorf Leiterin der Kita Arche Noah der Philippus-Kirchengemeinde in Kranichstein
Evangelische Kita „Arche Noah“ feiert 3. Auszeichnung
Die Glocken läuten, Menschen ziehen ein in die wunderbar ausgestattete Lutherkirche in Wiesbaden. Das ganze Team mit Trägervertreter, Kita-Beauftragten und Pfarrer sitzt gespannt in den Bankreihen und erwartet den Beginn des Festaktes. Wir erhalten im Rahmen der Rezertifizierung zum BETA-Gütesiegel eine Urkunde. Nach der Vorstellung der Einrichtung werden wir beglückwünscht und erhalten ein Mitarbeitendengeschenk.
Was verlief vorher im Prozess?
Zum ersten Mal wurde der Einrichtung 2012 das Gütesiegel verliehen. Mit einem Türschild am Haus ist das für die Öffentlichkeit sichtbar. Die Einrichtung arbeitet nach den Qualitätskriterien der EKHN, den Qualitätsfacetten für Evangelische Kindertagesstätten. Dabei dient das Handbuch Qualitätsentwicklung als Entwicklungsinstrument sowie Grundlage und Orientierung. Regelmäßig alle fünf Jahre findet eine Überprüfung der Arbeit und Qualität durch eine Gutachterin statt. Bis zur Begutachtung mit Hausführung, Einsichtnahme in die Handbücher und weiterer Unterlagen, arbeitet das Team regelmäßig an der Aktualisierung von Prozessbeschreibungen, Weiterentwicklung der Konzeption und weiterer Konzepte. Im Jahre 2017 erhielt die Einrichtung im Rahmen der Rezertifizierung zum zweiten Mal und in diesem Jahr zum dritten Mal die Auszeichnung mit dem BETA-Gütesiegel.
Für das Team bedeutet die Arbeit mit den Qualitätsfacetten eine Grundlage mit Standards. Wir arbeiten zusammen an deren Aktualisierung und Weiterentwicklung. Wir setzen uns mit pädagogischen Fachtexten auseinander, diskutieren darüber und entwickeln für unsere Einrichtung ein pädagogisches Konzept. Das ist für alle Mitarbeitenden bindend. Neue Mitarbeitende können diese Handbücher als Informationsgrundlage nutzen. Für uns als Team bedeutet es eine Verbundenheit in Werte, Normen und pädagogischer Arbeit, da wir sie zusammen erarbeitet haben und auch zusammen umsetzen und leben. Jährlich wiederkehrende Prozesse sind im QE-Handbuch dokumentiert, werden regelmäßig überprüft und bewähren sich.
Für Eltern ist es eine Sicherheit, dass das ganze Haus die Qualität umsetzt und diese weiterentwickelt. Die Standards werden auch von neuen Mitarbeitenden und Auszubildenden umgesetzt. Qualität zeigt sich der Elternschaft auf verschiedenen Ebenen: zum einen spricht für uns der persönliche Kontakt mit ihnen. Ein Vater drückt dies im Interview folgendermaßen aus: „Wir haben alle das Gefühl, wir haben denselben Mantel an. Da steht Menschlichkeit drauf.“ Zum anderen ist die Elternschaft vielseitig informiert: über den wöchentlichen Newsletter, über Aushänge/Plakate, „Rucksackpost“ und „sprechende Wände“ in der Kita. Räume, die den Bedürfnissen aller entsprechen, zeigen ein Bild unserer Werte und Normen.
Für Kinder bedeutet die stetige Umsetzung der Qualitätsstandards eine Sicherheit in Bildung, Erziehung und Betreuung mit Kompetenzerweiterung im Rahmen von Ko-Konstruktion und Partizipation. Unser Bild vom Kind impliziert, dass wir uns mit Themen wie Inklusion/Vielfalt und Teilhabe in der Gesellschaft befassen. Kommunikation bedeutet Chancengleichheit. Wege für Kommunikation zu gehen, ist die Gesamtaufgabe von Team, Eltern und Kindern. Der gut gelebte Alltag in evangelischen Kitas, das Konzept der EKHN, eröffnet allen Kinder Bildungschancen. Durch die inklusive Haltung aller pädagogischer Fachkräfte werden die Kinder entsprechend ihrem Entwicklungsstand gefördert und gefordert.
Die Vorschularbeit unterliegt einem stetigen Prozess der Überarbeitung und Weiterentwicklung. Mit der Arbeit an den Qualitätsfacetten und der regelmäßigen Überprüfung durch die Begutachtung gelingt uns als Team, in der Zusammenarbeit mit allen am Bildungsprozess beteiligten auf aktuelle Veränderungen situativ einzugehen und diese umzusetzen.