„Guck mal, da stehen Schneeglöckchen!“ ruft ein aufgeregtes Kind und zieht damit die Aufmerksamkeit von zwei weiteren kleinen Entdeckern auf sich. Gemeinsam bestaunen sie die zarten Blumen, die als Vorboten des nahenden Frühlings gelten. In unseren Kindergarten zieht mit dem Frühling eine magische Zeit ein, in der die Natur erwacht und die Kinder die Wunder des Neuanfangs hautnah erleben.
Die Feuerkäfer krabbeln schon wieder emsig umher, und auch die Tulpen sowie die Osterglocken haben ihre "Nasen" aus der Erde gestreckt. Jedes Jahr im Frühling geschieht das faszinierende Wunder des Neuanfangs, wenn scheinbar leblose Samen und Knollen neues Leben hervorbringen. Diese zauberhafte Metamorphose begeistert nicht nur die Kinder, sondern lassen auch die Erzieherinnen mit Staunen zurück.
Bald wird es wieder Zeit, mit den Kindern die ersten Pflanzen wie Gurken und Tomaten für unsere Hochbeete vorzuziehen. Das gemeinsame Gestalten von kleinen Pflanzprojekten vermittelt den Kindern nicht nur botanisches Wissen, sondern auch die Freude am Wachsen und Gedeihen. Das große Außengelände des Kindergartens lädt mit dem schönen Frühlingswetter zum Spielen ein. Jede Ecke birgt neue Entdeckungen, sei es im tief gebuddelten Loch des Sandkastens, wo Kinder auf Goldsuche gehen, oder beim Kochen von imaginärer "Suppe".
Die Begeisterung, mit der die Kinder spielen, ist ansteckend. Trotz gelegentlicher Streitereien zeigt sich die aufrichtige Freude, wenn die kleinen Streithähne kurz darauf wieder gemeinsam lachen und spielen. Dabei erinnert mich das Geschehen im Kindergarten an einen Vers aus Lukas 18,16, in dem Jesus sagt: „Lasst die Kinder zu mir kommen; hindert sie nicht daran! Denn Menschen wie ihnen gehört das Reich Gottes.“
Diese Unbeschwertheit und Begeisterung der Kinder, das Leben ohne Ablenkungen zu erleben, sind wertvolle Erinnerungen daran, dass die einfachen Freuden des Lebens oft die größten Schätze bergen.
(Christian Wolf, Kita-Leiter)